Norbert Schwontkowski
Dass ich ein Maler war
Zu Ehren des im Juni 2013 verstorbenen, international wirkenden Bremer Malers zeigten die Kunsthalle Bremen, die Weserburg | Museum für moderne Kunst, das Studienzentrum für Künstlerpublikationen, die Karin und Uwe Hollweg Stiftung sowie der Kunstverein Bremerhaven eine Auswahl von Werken aus den jeweiligen Sammlungen und Leihgaben aus Privatbesitz.
Norbert Schwontkowski, Saal 9, 2010, Mischtechnik auf Leinwand
Kunsthalle Bremen – Der Kunstverein in Bremen, Foto: Karen Blindow
Auszüge aus dem Pressetext:
Die Kunsthalle Bremen zeigt vom 27. Juli bis zum 27. Oktober 2013 Gemälde aus den Beständen des Hauses, die in Dialog mit Leihgaben aus Privatbesitz treten. Dazu zählen auch bisher unveröffentlichte und erstmals ausgestellte Gemälde wie Dass ich ein Maler war aus Bremer Privatbesitz. 2004 richtete die Kunsthalle Bremen die erste große Überblicksausstellung des Künstlers aus.
Norbert Schwontkowski behandelt in seinen Bildern die großen Themen menschlicher Existenz, aber immer mit viel Humor und Geist. Aufbruch und Reise, die Liebe, der Tod, die eigene Existenzerfahrung, Ängste und Träume, das Wahrnehmen und das Wahrhaben-Wollen, all das findet in seinen unerschöpflichen Bilderfindungen Ausdruck, ohne sich klassischer Formen und Motive zu bedienen. Religion gehörte für den in einer Klosterschule aufgewachsenen Künstler, der ursprünglich Priester werden wollte, ebenso zur Themenwelt wie tagespolitische Ereignisse. Es sind aber vor allem die kleinen Augenblicke, die psychologischen Nuancen und zwischenmenschlichen Absurditäten, für die der Bremer Maler ein untrügliches Auge hatte.
Die Ur- und Abgründe des Lebens finden in Schwontkowskis Gemälden ihren Ort auf meist zeit- und arbeitsintensiv entwickelten Bildhintergründen, das eigentliche Experimentierfeld des Künstlers. Farbe trug er in dicken Schichten auf, nutzte Eisenoxyde oder Leimöle, vermischte und rakelte Farbpulver, Tuschen und erdige Materialien. Aus seinen Landschaften und ‚Stimmungsfeldern‘ wachsen und leuchten, funkeln und entschwinden wunderbare Dinge und Geschichten.Norbert Schwontkowski (*29. April 1949 in Bremen-Blumenthal; † 14. Juni 2013 in Bremen), studierte von 1968 bis 1973 Freie Malerei an der Hochschule für Gestaltung in Bremen sowie an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Ab 1996 hatte Schwontkowski Lehraufträge in Hamburg, Bremen und Greifswald inne sowie eine Gastprofessur in Braunschweig. 2005 bis 2009 folgte eine Professur für Malerei an der Hochschule für bildende Künste Hamburg.
Seiner Heimatstadt Bremen und der Galerie Brigitte Seinsoth blieb der Künstler zeit seines Lebens treu, auch nach seinem internationalen Durchbruch. 2004 richtete die Kunsthalle Bremen die erste große Einzelausstellung des Künstlers aus. Ihr folgten wichtige Galeriekontakte, zahlreiche nationale und internationale Präsentationen, darunter zuletzt die Einzelausstellung „Blind Faith“ im Hamburger Kunstverein im Frühjahr 2013.
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Mit Norbert Schwontkowski in Venedig 2005