FURTHER WRITINGS

Clemens Goldbach
Über die Lust und Kunst, Ruinen zu bauen….2015
Mauerarbeiten an Pylonen, Säuberung alter Ziegelsteine, Aufrichten der Lehrgerüste, Markierungsspray und Siebdruckplatten … Da wo der Künstler wirkt, ist Baustelle. Und das Bauen wird selbst zum Bild.

Ein namhafter Discounter bot im Sommer 2016 ein kostengünstiges Bau-Set für die heimische Garten- und Terrassengestaltung an. Es ging um flexible Bausätze für eine „Ruine klein mit Fenster inklusive Sitzbank“ in den Farben Grau/Anthrazit bzw. Muschelkalk. Ebenso stand eine „Große Ruine in Z-Form“ im Angebot. Die rustikale Optik der Antikmur-Mauerblöcke, natürlich aus Beton, ließe sich nahezu in jede Garten- und Landschaftsgestaltung integrieren und verbinde sich harmonisch mit dem Umfeld. Geschaffen würde ein eigener antiker Rückzugsort, ein Flair aus der Antike, so die Anbieter……..

http://www.boesner.com/kunstportal/kunst-und-kuenstler/hintergrund/clemens-botho-goldbach/

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Laudatio für Dirk Dietrich Hennig
Hauptpreis / Paula Modersohn-Becker Preis 2014, Worpswede (german)

„Dirk Dietrich Hennig arbeitet in seiner Kunst seit Jahren mit einer fiktiven Figur. Es handelt sich bei ihr um den von ihm erfundenen Künstler Jean Guillaume Ferrée.  Die Jury hat überzeugt, wie Hennig an seinem Beispiel wichtige Ereignisse der Zeitgeschichte und bis in unsere Gegenwart reichende Zwänge des Kunstsystems thematisiert.” Diese summarische Kürze kapituliert ganz bewusst vor der immer weiter verfeinerten und ausgestalteten Komplexität des Werkes des Künstlers. Und irgendwie schade, dass sie einen Clou des Ganzen schon andeutet. Seit 1998 verfolgt Dirk Dietrich Hennig kontinuierlich einen künstlerischen Ansatz, der sich mit der Geschichtschreibung, den Mechanismen der revidierenden Geschichts-klitterung sowie den Mechanismen des Kunstsystems und des Kunstmarktes auseinandersetzt. Was Hennig über Jahre entwickelt hat, ist eine Strategie der “Geschichtsintervention”, die mit Hilfe der Etablierung von fiktiven, von ihm verkörperten und repräsentierten Persönlichkeiten in die Kunstgeschichte eingreift. Dabei wurde zunächst und so lange es möglich war, die Urheberschaft und die Offenbarung dieser Fiktionalisierung eben nicht aufgedeckt. Als Seitenstrang seiner Arbeit, gründete er das “Cupere Institut für Geschichtsinterventionen”, das seine eigene Arbeit parallel theoretisch fundamentiert und reflektiert.

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